Die Weiterbildungsmöglichkeiten für Tischler und Schreiner sind riesig. Neben dem Meisterkurs können sich Gesellen des Schreinerhandwerks zum Betriebswirt HwO oder zum Bausachverständigen weiterbilden. Wer keine Aufstiegsfortbildung absolvieren möchte, kann eine so genannte Anspassungsweiterbildung anstreben. Diese meist fachlich ausgerichteten Lehrgänge bringen den Teilnehmern neue Verarbeitungstechniken von Holz nahe oder vermitteln andere Fertigkeiten, die im Berufsalltag hilfreich sein können. Ob selbständig mit
eigenem Tischlerbetrieb oder angestellt – eine Schreiner Weiterbildung kann die eigene Berufslaufbahn beflügeln.
Tischlermeister werden
Das Ziel vieler Gesellen im holzverarbeitenden Handwerk ist der Meistertitel. Als Schreinermeister oder Tischlermeister kann man seinen eigenen Handwerksbetrieb gründen und Azubis ausbilden. Der Meisterbrief hat jedoch auch ohne Gründungsabsichten viele Vorteile. Man übernimmt als angestellter Handwerksmeister leitende Funktionen in Betrieben, leitet Lehrlinge oder koordiniert Arbeitsprozesse. Tischlermeister finden Arbeit in Tischlereien, Innenausbaubetrieben, Fensterbaubetrieben oder bei Möbelherstellern. Um sich bestmöglich auf die Prüfung zum Tischlermeister vorzubereiten, empfiehlt sich der Besuch einer Meisterschule. Meisterkurse im Schreinerhandwerk werden in der Regel von Handwerkskammern angeboten. Die Kurse weisen eine unterschiedliche Dauer auf, da sie sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit absolviert werden können. Der Vorteil der berufsbegleitenden Lehrgänge besteht darin, dass man nebenher weiter seiner Arbeit nachgehen und auf diese Weise Geld verdienen kann. Wer auf staatliche Förderung angewiesen ist, sollte sich rechtzeitig über das Aufstiegs-BAföG (ehemals: Meister-BAföG) informieren. Die Tischlermeister Ausbildung gliedert sich in vier Abschnitte. Die Meisterkursteile III und IV behandelt rechtliche Normen sowie betriebswirtschaftliche und kaufmännische Aspekte. Außerdem erlernen die Teilnehmer arbeitspädagogische Maßnahmen und erwerben den Ausbilderschein, um später Azubis erfolgreich anleiten zu können. Die ersten beiden Teile des Meisterkurses beziehen sich auf fachliche Themen und behandeln beispielsweise folgende Schwerpunkte:
- Entwurf, Planung, Kalkulation und Fertigung von Innenausbauten, Inneneinrichtungen oder Bauelementen
- Erstellung von Kalkulations- und Dokumentationsunterlagen
- Werkstoffe und Oberflächenbehandlung
- Berechnung von Statik
- Gestaltung, Fertigung, Restaurierung und Rekonstruktion von Möbeln, Büro- und Ladeneinrichtungen, Küchen sowie Messebauten
- Fassadenabschließende Elemente, Wand- und Deckenverkleidungen
- Arbeitsplanung und -organisation sowie rechtliche Normen und Arbeitsschutzmaßnahmen
Tischler-Fortbildung finden
Abgesehen von der Tischlermeister Ausbildung gibt es weitere Möglichkeiten der Weiterbildung für Schreinergesellen. So können sich Tischler beispielsweise zu Bausachverständigen weiterbilden lassen. Ebenfalls denkbar ist die Fortbildung zum Gestalter im Handwerk, die sich vor allem für kreative Handwerksberufe anbietet. Tischler können danach kunstvolle Möbelstücke oder Fassadenteile anfertigen und ihren Kunden gezielt Beratung in puncto Innenausbau und Inneneinrichtung anbieten. Weitere Themen für Tischler Fortbildungen sind zum Beispiel:
- 3D-Druck in der Holzverarbeitung
- Treppenbau
- Möbelbau
- Holzschutzmaßnahmen
- Schimmelbeseitigung und -prävention
- Fenster- und Türenbau